Handwerker im Hausmeisterservice der Stiftungen: Walter Schewe

"Ich bin dankbar"

Herr Schewe, Sie sind seit elf Jahren in den Stiftungen. Wie haben Sie zu uns gefunden?

Ich habe nach einer neuen Wohnung gesucht, nicht nach einem Job! Das hat auch geklappt. Als ich dann in die Seniorenwohnanlage in der Elsa-Brändström-Straße gezogen war, habe ich nach kurzer Zeit ehrenamtlich den Hausmeister unterstützt. Als der Hausmeisterjob frei wurde, habe ich dann offiziell bei der Stiftung auf geringfügiger Basis angefangen. Eigentlich war alles ein Zufall. Aber ein sehr guter.

Als was haben Sie vorher gearbeitet?

Ich habe Zimmermann gelernt. Nach meiner Lehre musste ich, wie damals üblich, zur Bundeswehr und habe danach wieder in meiner Lehrfirma angefangen. Später machte sich mein Onkel selbstständig, er war Zimmerer und Betonbau-Meister. In seiner Firma habe ich dann gearbeitet. Die Arbeit, teilweise als Bauleiter, war spannend und ich konnte mir dort viele weitere handwerkliche und technische Fertigkeiten aneignen. Von diesem Wissen profitiere ich heute noch.

Was waren Ihre Aufgaben als Hausmeister in der Elsa-Brändström-Straße?

Ich war der Ansprechpartner vor Ort für fast alle Mieterfragen. Vom Wechsel einer Glühbirne bis zu größeren Reparaturen habe ich alles gemacht. Wohnungsabnahmen und -übergaben, Reparaturmeldungen schreiben, auch mal Firmen beauftragen, Wohnungsräumungen, also alles was anfällt. Auch die Pflege der Grünanlage und des Gartens gehörte mit zu meinen Aufgaben und wöchentliche Einkaufstouren für die nicht mehr mobilen Mieterinnen und Mieter mit dem Stiftungsbus.

Dadurch, dass ich auch vor Ort gewohnt habe, war es fast wie eine große Familie. Auch die Bewohner haben mitgeholfen, zum Beispiel im Garten. Natürlich haben sie auch mal nachts geklingelt, aber dafür war ich da. Wenn eine Wohnungstür aufgemacht werden musste, habe ich keinen Schlüsseldienst angerufen, sondern konnte das gleich selbst machen. Und ich habe bis heute Kontakt zu manchen ehemaligen Bewohnern.

Dann wurden nach und nach die Wohnungen für Klient*innen der Suchthilfe der Stiftung genutzt. Wie haben sich damit Ihre Aufgaben verändert?

Am Anfang ist alles beim Alten geblieben. Viele alte Bewohner konnten in andere Anlagen der Stiftung umziehen. Teilweise habe ich mit dem Stiftungsbus Besichtigungstouren dahin gemacht. Als dann die meisten umgezogen waren, wurden meine Aufgaben weniger. Ich habe dann im Max Brauer Haus, auch einer Seniorenanlage, als Hausmeister ausgeholfen und bin dann im August 2020 ganz in den Handwerkerservice gewechselt. Da arbeiten wir mit mehreren Kollegen für alle Stiftungen und Einrichtungen. In diesem Umbruch bin ich auch aus der Wohnung in der Elsa-Brändström-Straße ausgezogen und habe von der Stiftung wieder eine schöne neue Wohnung angeboten bekommen.

Und jetzt sind die im Handwerkerservice für alle vier Stiftungen tätig? 

Ja, ich arbeite dort jetzt Teilzeit. Meine Aufgaben sind gleichgeblieben, aber jetzt werde ich je nach Auftrag in die unterschiedlichen Einrichtungen geschickt. Überwiegend bin ich im Max-Brauer-Haus und in der Seniorenwohnanlage Eidelstedt im Einsatz. Bei den Aufträgen geht es meistens um die Instandhaltung und Pflege der Gebäude und Gartenanlagen, kleinere und größere Reparaturen, Urlaubs- und Krankheitsvertretung sowie die Einarbeitung von neuen Mitarbeitern. 

Wie kommt es, dass Sie, mit Verlaub, in Ihrem Alter noch so gerne arbeiten?

Das dürfen Sie gerne so sagen. Ich bin 70. Aber zu Hause rumsitzen will ich nicht, ich möchte was tun, auch jetzt noch! Die Alida Schmidt-Stiftung hat mir die Chance gegeben, dass zu verwirklichen und ich muss sagen, dass ich sehr dankbar dafür bin. 

Gab es auch schwierige Situationen in der Zeit, die Sie schon in der Stiftung sind?

Ja, die Bewohner sind nicht immer einfach, da gab es auch mal Unstimmigkeiten. Aber das hat sich immer schnell geklärt. Besonders schlimm war für mich der Brand im Keller der Elsa-Brändström-Straße. Ich habe zu dem Zeitpunkt nicht mehr dort gewohnt, aber ich war sofort vor Ort. Das war wirklich sehr traurig. 

Woran denken Sie gerne?

An die wöchentlichen Einkaufstouren mit dem Stiftungsbus oder die Ausflüge, bis nach Rügen, die wir mit den Bewohnern der Elsa-Brändström-Straße gemacht haben. Aber auch der große Ausflug einmal im Jahr mit allen Bewohnern aller Senioreneinrichtungen nach Grömitz. Das ist immer ein Erlebnis. Man lernt die Menschen nochmal anders kennen. Dieses nette Beisammensein ist einfach immer schön und motiviert weiterzumachen. Und natürlich die Gartenarbeit!

Das hört sich schön und sehr familiär an. Wenn Sie nun jemand fragt, ob er sich auch in den Stiftungen bewerben soll, was würden Sie sagen?

Bewerbt euch! Es ist ein gutes Arbeitsklima, man kann selbstständig arbeiten, die Arbeit wird wertgeschätzt, Tipps und Erfahrungen werden anerkannt und man kann sich einbringen. Man darf selbstständig denken und wird nach seiner Meinung gefragt. Das ist das Gute in den Stiftungen und ich bin auch persönlich sehr dankbar darüber, dass ich weiterhin beschäftigt werde. Es ist ein schönes Gefühl! Ich kenne zwei Seiten der Stiftung: als Arbeitgeber und als Vermieter und ich kann beide nur weiterempfehlen. Darüber hinaus ist die Bezahlung top, das muss ich sagen.

Vielen Dank an der Herr Schewe, der sich die Zeit für das Interview genommen hat. Wir haben es im Mai 2021 geführt.

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