Unsere neue Hauszeitung ist erschienen. Lesen Sie hier den tollen Leitartikel.
Liebe Bewohnerinnen und Bewohner,
seit dem Erscheinen der letzten Ausgabe des Nordland-Zeller-Express am 15.3.20 hat sich das gesellschaftliche Leben stark verändert. Das neue Virus Covid-19 und dessen Verbreitung, die damit verbundenen Verordnungen zum Schutze der Bevölkerung haben auch unseren Alltag hier in der Anlage sehr verändert. Von heute auf Morgen mussten alle Angebote für Sie ausgesetzt werden, die Gastronomie musste schließen und alle wurden gebeten, sich selbst und andere zu schützen, indem man auf Distanz bleibt. Diese Zeit ist sehr speziell und herausfordernd und nicht leicht für uns alle. Und ich kann mir vorstellen, dass der eine oder die andere verunsichert ist und sich fragt, wie soll das Alles weitergehen.
Ich möchte mich deshalb an dieser Stelle bei Ihnen bedanken. Bedanken dafür, dass sie sich umsichtig verhalten, nicht nur zum eigenen Schutz, sondern auch zum Schutze der anderen die geforderten Maßnahmen einhalten. Dafür, dass Sie auf Distanz bleiben, obwohl dies schwierig ist und man sehr viel alleine mit sich ist. Danke auch an alle Angehörigen, die ihren Besuch in unserer Anlage auf das Nötigste begrenzen, um Sie und die anderen Bewohnerinnen und Bewohner zu schützen. Auch Danke für alle, die in unserer Einrichtung einen Mund-Nasen-Schutz tragen, auch wenn es ungewohnt und nicht gerade angenehm ist. Ich möchte Sie an dieser Stelle dazu einladen mit mir gemeinsam auf die letzten drei Monate zu blicken. Zu blicken auf die schönen und positiven Dinge, die es neben all den Einschränkungen auch gab und die auch sehr berührend waren.
Nachbarschaftshilfe: Es erreichten uns Anfragen aus der Nachbarschaft, ob unsere Bewohnerinnen und Bewohner einen Mund-Nasen-Schutz benötigen. Selbstgemachte Exemplare wurden vorbeigebracht, zwei Mieterinnen nähten ebenfalls und eine Kollegin aus unserer Verwaltung der Flutopfer-Stiftung nähte mit Freundinnen zusammen 500 Stück, damit jeder Mieter, jede Mieterin mindestens ein Exemplar haben. Dieser Ausdruck von Nächstenliebe hat mich sehr berührt. Die selbstgenähten Masken können Sie weiterhin kostenlos im Betreuungsbüro abholen.
Balkonsingen: Der Schauspieler und Sänger Jens-Peter Brose gab an 7 Orten auf unserem Gelände für Sie kurze Konzerte. Wir wollten Ihnen damit etwas Gutes tun in dieser schwierigen Zeit. Es war schön, viele von Ihnen auf den Balkonen zu sehen und mitzubekommen, dass es Sie erfreut hat.
Projekte: Aus der Kita Spitzbergenweg und der Grundschule Wildschwanbrook, mit denen wir eine Kooperation haben, erreichten uns selbstgemalte Bilder zu Ostern, die wir an den Pinnwänden angebracht haben. Die Kinder wollten Ihnen zu Ostern etwas „Buntes“ schenken und Ihnen Mut machen. Außerdem haben sich durch die Kooperation zwischen einzelnen Kindern und SeniorInnen schon Brieffreundschaften entwickelt.
Osterkörbchen, Briefe: Meine Mitarbeiterinnen und der Hauswart lassen sich wöchentlich etwas für Sie einfallen, um Ihnen die Zeit etwas zu vertreiben, Sie aufzumuntern und Ihnen zu zeigen, dass wir für Sie da sind. Ich bedanke mich bei meinem Team, das so gut mit der Situation umgeht und die täglichen neuen Herausforderungen mitträgt und bewältigt. Und ein Dankeschön an Sie für all die schönen und herzlichen Rückmeldungen für unsere Arbeit. Das motiviert uns noch mehr, für Sie da zu sein.
Seit Ende Mai ist wieder ein wenig Normalität in unser Seniorenzentrum eingekehrt. Unsere Gastronomie darf unter speziellen Hygienemaßnahmen wieder öffnen. Seit Anfang Juni ist es auch möglich an unserer Gymnastikgruppe im Freien teilzunehmen. Es ist ein Anfang. Aber ich möchte Sie weiterhin um Ihre Mithilfe, Mitarbeit und auch Geduld bitten, denn es liegt noch ein längerer Weg vor uns, bis es wieder so sein wird, wie wir alle es uns wünschen. Ich möchte Sie deshalb bitten, weiterhin achtsam und umsichtig zu sein- für sich selbst und für die anderen, mit denen Sie hier Tür an Tür wohnen. Nachbarschaftliche Hilfe und Unterstützung und ein gemeinsames Miteinander werden uns helfen, diese Krise zu überstehen. Ich wünsche Ihnen alles Gute und bleiben Sie weiterhin gesund.
Ihre Nicole Prosser, Einrichtungsleitung