Unser Therapiekonzept
Hier können Sie sich eine kompakte Übersicht über die aktuellen Gruppen und Angebote in der Fachklinik Hansenbarg herunterladen (Download pdf).
Unser Verständnis von „Sucht“ basiert auf dem wissenschaftlich anerkannten sogenannten „bio-psycho-sozialen“ Entstehungsmodell, das diese unterschiedlichen Entwicklungsstränge gleichermaßen in der Therapie beachtet. Des Weiteren begreifen wir Sucht als Folge und Bewältigungsversuch einer tiefgreifenden Störung grundlegender menschlicher Grundbedürfnisse wie denen nach Orientierung, Kontrolle, Bindung an andere Menschen, Selbstwertachtung, Lustbefriedigung und Unlustvermeidung.
Unser Therapiekonzept umfasst Abschnitte, die aufeinander aufbauen und die unterschiedlichen und ineinandergreifenden Ursachen süchtigen Verhaltens individuell behandeln. Das Zusammenleben in der Klinik und in den Bezugsgruppen ist dabei ein wesentliches verbindendes Element. Hier kann man Beziehungsmuster und auch -probleme erkennen, die im Zusammenhang mit problematischem Alkoholkonsum stehen, und auch eigene Ressourcen und Kraftquellen wiederentdecken.
Aufnahmegruppe
Zu Beginn der Therapie durchlaufen alle Patienten eine Aufnahmegruppe, die der Orientierung und Vermittlung von Basisinformationen in einer zunächst ungewohnten Umgebung dient.
Einzel- und Gruppentherapie
Die Einzel- und Gruppentherapie gehört zu unseren zentralen therapeutischen Behandlungselementen, um zielorientiert auf die individuellen Behandlungsbedürfnisse unserer Patienten eingehen zu können.
Angehörigenarbeit
Angehörigenarbeit – insbesondere freiwillige Paar- und Familiengespräche – gehört heute zum Standard einer ambulanten und stationären Suchtbehandlung.
Frauengruppe
Seit 1992 bieten wir durchlaufend eine eigenständige Frauengruppe an, die die spezifischen Bedürfnisse suchtkranker Frauen berücksichtigt.
Kinderseminare
Ein weiteres besonderes Therapieangebot sind die mehrtägigen Kinderseminare mit Übernachtungsmöglichkeit. Hier thematisieren wir kindgerecht das Familientabu „Sucht“, um die betroffenen Familienmitglieder wieder ins Gespräch und zueinander zu bringen.
Behandlung seelischer Begleiterscheinungen
Seelische Folgeprobleme der Sucht sowie seelische Beeinträchtigungen, die schon vor der Sucht bestanden, diagnostizieren wir besonders sorgfältig und behandeln sie in spezifischen Gruppenangeboten sowie psychiatrisch/psychotherapeutischen Einzelgesprächen (z.B. Depressionen, Angststörungen, ADHS, Persönlichkeitsstörungen, Traumafolgestörungen etc.).
Rückfallbehandlung während des Klinikaufenthalts
Gelegentlich überschätzen unsere Patientinnen und Patienten ihre Belastungsfähigkeit oder unterschätzen problematische Lebens- und Therapiesituationen. Bei so entstandenen Rückfällen nehmen wir eine eingehende Diagnostik der Begleitumstände vor. Sie bieten auch die Chance, sich verstärkt mit der Suchtproblematik auseinanderzusetzen und so weiterzuentwickeln. Rückfälle bei anhaltend nicht behandlungsmotivierten Menschen führen in der Regel zur Entlassung.