Dree Monat dat is ne lange Tied: Eine Abschiedsrede aus 2022

Dree Monat dat is ne lange Tied
wenn man sig dat von vörn besieht,
ober dat is ne kötte Spann
Kiegs di dat von achtern an.

bedeutet :
Drei Monate sind eine lange Zeit,
wenn man sie vor sich hat
aber das ist eine kurze Zeitspanne,
wenn sie durch ist und man sie hinter sich
gebracht hat.

Drei Monate, das ist eine ganze Jahreszeit, 13 Wochen, in der ich von Familie, Freunden, Arbeit, und dem ganzen Privatleben drumherum incl. Garten getrennt werde. Es hieß:  Es ist ja kein Zwang, du kannst ja auch verkürzen auf 8 Wochen
Und genau das machte mir zuerst Mut, dies zu tun.
Die Unterstützung meiner Frau, meines Arztes und meines Arbeitgebers haben mich dann dazu bewogen, das Richtige zu tun, nämlich 13 Wochen Reha zu beantragen.
Mein AG meinte, es sei ihm scheißegal wie lange es dauert, Hauptsache, ich komme kuriert wieder. Mein Arzt meinte, mit dem Gedanken zu verkürzen bräuchte ich gar nicht losfahren, da könne ich gleich zuhause bleiben.
Zuerst dachte ich ja: DAS schaffst du alleine. Du hast so viel allein geschafft im Leben dann schaffst du das auch. Und genau so war es nicht! Es ist nicht allein zu schaffen
Immer wieder Rückfälle, nach denen andere helfen mussten.
Und so kam die Überzeugung. Die Energie meiner Frau und ihr Einsatz haben mich letztlich überzeugt, nachdem sie alles in die Hand genommen hat. So kam es, dass ich eine Frau Lohse anrufen sollte, von der ich vorher noch nie etwas gehört habe.
Termin beim Arzt war auch schon da. Reha-Antrag war gestellt und Frau Lohse wusste auch schon Bescheid.
Und so kam es, dass ich hier auf dem Hansenbarg eingecheckt habe und meine 13- Wochen angetreten habe und es nicht bereut habe.
Die Therapie war in Ordnung, Coronabedingt gab es einige Einschränkungen, aber das ist nun mal nicht zu ändern. Essen war in Ordnung, Therapeuten waren in Ordnung. Die Unterkunft war in Ordnung.
Zu guter Letzt kann ich sagen, dass ich es nicht bereut habe, diesen Schritt zu tun.
Er war sinnvoll und auch dringend erforderlich.
So verlasse ich den Hansenbarg in der nächsten Woche mit einem gestärkten Willen, so etwas Gefährliches und Unsinniges wie Alkoholmissbrauch zu unterlassen.

Allen Anwesenden und Nicht-Anwesenden wünsche ich, den jeweiligen Teufel, den Ihr gerade bekämpft, zu besiegen und wünsche euch viel Erfolg dabei.

Bei uns sagte der Wirt immer:    Kiek mol wedder in  / Guck mal wieder rein. Genau das habe ich eigentlich nicht vor.  Der Dr. wird’s verstehen.

Tschüss

 

 

 

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